Die Leitbilder und Nachhaltigkeitsberichte der von Investoren und Gesellschaft getriebenen Unternehmen werden Jahr für Jahr umfassender. Ihre bisher nicht selten vorwiegend aus Absichtserklärungen bestehende Corporate Social Responsibility (CSR) Strategie soll sich mit dem Investmentkriterium Environmental, Social und Governance (ESG) belastbar messen lassen. Alles wird gut? Mitnichten.
Es ist die Methode Nebelwerfer: Auf den ersten Blick erkennbare Defizite und Interessenkonflikte werden durch größtmögliches Geschwurbel (womit die Generative KI wohl endgültig ihre Bestimmung gefunden hat) und Ablenkungsmanöver verschleiert sowie relativiert. Von den ESG-Prüfern droht ebenfalls wenig Ungemach, befinden sich darunter doch wohlbekannte Namen vom Kapitalmarkt und nicht etwa kritische NGOs.
Auch die Erfahrung mit bereits aufgedeckten Skandalen lehrt, dass unter dem Schleier schöner Texte und Bilder zum Thema Nachhaltigkeit allerhand möglich bleibt:
Ewigkeits-Chemikalien (PFAS): Es bedurfte eines hartnäckigen Rechtsanwaltes
Fall Wirecard: Es bedurfte eines hartnäckigen Journalisten
Opioid-Krise: Es bedurfte zweier hartnäckiger Ermittler
Was diese Beispiele ebenfalls zeigen: Nur eine funktionierende behördliche Aufsicht hätte die Fehlentwicklungen noch rechtzeitig stoppen können. Doch in allen genannten Fällen versagten die zuständigen Behörden auf ganzer Linie.
Stattdessen aber allein auf den Kapitalmarkt oder Gremien wie den Aufsichtsrat zu vertrauen, erscheint auch im Zeitalter kilometerlanger Corporate Governance Erklärungen vollkommen naiv.
Mit den großen, internationalen Foren sieht es übrigens auch nicht besser aus: Wo findet noch einmal die Weltklimakonferenz 2024 statt? Genau…