EU im Kaukasus: Von Gas, Öl und Verrat

Von Vita

Politik

Es sind zwei auf ihre ganz eige­ne Weise bemer­kens­wer­te Filmdokumente aus den ver­gan­ge­nen Tagen: Zunächst eine sehr sehens­wer­te Arte-Dokumentation über den Überlebenskampf des zwi­schen dem NATO-Mitglied Türkei sowie Aserbaidschan, einem „zuver­läs­si­gen Partner“ der EU (laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen), ein­ge­keil­ten arme­ni­schen Volkes:

Danach eine Diskussionsrunde von der dies­jäh­ri­gen Münchner Sicherheitskonferenz, auf wel­cher der augen­schein­lich noch immer sie­ges­trun­ke­ne aser­bai­dscha­ni­sche Diktator Ilham Aliyev im Beisein des arme­ni­schen Premierministers Nikol Pashinyan das von Baku gemein­sam mit Ankara im Jahr 2020 ange­zet­tel­te, viel­tau­send­fa­che Sterben im Kaukasus gar als Blaupause für den wei­te­ren Ukraine-Krieg emp­fahl:

Zur Einordnung lohnt ein aktu­el­ler Blick nach Bergkarabach, wo noch immer über 120.000 Menschen von der Versorgung abge­schnit­ten sind. Daran dürf­te auch die heu­ti­ge Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs, wonach Aserbaidschan die Blockade umge­hend been­den muss, nur wenig ändern. Genocide Watch warn­te bereits anläss­lich der Angriffe Aserbaidschans auf arme­ni­sches Kernland im September 2022 ein­dring­lich vor einem neu­en Genozid.

Die bis­lang wenig fruch­ten­den diplo­ma­ti­schen Bemühungen von US-Außenminister Antony Blinken und EU-Ratspräsident Charles Michel fin­den weit­ge­hend unter Ausschluss der vom Ukrainekrieg abge­lenk­ten Öffentlichkeit statt. Das Thema wird medi­al man­cher­orts gar tot­ge­schwie­gen.

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