Banknote Aserbaidschans, welche den Krieg um Bergkarabach verherrlicht
Giesecke+Devrient: Münchner Banknote mit Kriegspropaganda für Aserbaidschan

Völkerrecht? Völkermord!

Von Vita

Politik

Eigentlich hätte sich Aserbaidschans Langzeit-Dikator Aliyev das zeit- und kostenintensive Korrumpieren von Politikern der CDU und weiterer Parteien in Europa sparen können: Die EU Kommissionspräsidentin huldigte ihm jüngst in kaum zu steigernder Unterwürfigkeit, nannte den Angriffskrieger gar einen „verlässlichen Partner“. Für Geld? Für Gas.

Viele Medien im deutschsprachigen Raum werden nicht müde zu betonen, dass der aktuelle Angriff auf armenisches Kernland, dem seit gestern mindestens 49 armenische Soldaten zum Opfer fielen, sicherlich der umstrittenen Region Bergkarabach gegolten habe. Diese gehöre „völkerrechtlich“ zu Aserbaidschan. Das ist grober Unfug, wie den Kollegen bereits ein kurzer Blick in die Geschichte zeigen könnte.

Auch die absurde Äquidistanz, mit der Angreifer und Angegriffene zu „beide Seiten werfen sich gegenseitig vor“ verwässert werden, kann angesichts der Opferzahlen, Kräfteverhältnisse und Motivlage nur noch als fatales journalistisches Versagen bezeichnet werden. Bereits beim ersten Angriffskrieg 2020 wurde Aserbaidschan auf diese Weise vom tausendfachen Mord an armenischen Soldaten und Zivilisten gleichsam freigesprochen.

Derweil bleibt nahezu unberichtet, dass in Arzach, dem historischen Siedlungsgebiet der Armenier, unzählige Kirchen, Kreuzsteine und Friedhöfe von den muslimischen Besatzern dem Erdboden gleichgemacht werden. Nichts darf an die Armenier erinnern – wie schon beim Genozid im Osmanischen Reich

Man stelle sich einmal vor, in Deutschland wären im Jahre 2022 Straßen und Schulen nach Hitler und Eichmann benannt (in der Türkei heißen diese Talaat und Enver Pascha), die Bundesregierung leugnete den Holocaust (wie dies türkische Staatspolitik ist) und unterstützte ein Land wie den Iran (Aserbaidschan) aktiv militärisch in seinen Vernichtungsplänen gegenüber Israel (Armenien), führte sogar verdeckte Militäroperationen mit Hilfe von Drohnen und Söldnern aus – mit tausenden Opfern.

Unvorstellbar? Für die Armenier ist es bittere Realität. Ihr Yad Vashem heißt Zizernakaberd und wie lange es diese Gedenkstätte an den ersten großen Völkermord des 20. Jahrhunderts, der Hitler als Vorbild für seinen Vernichtungskrieg diente, noch geben wird, erscheint heute mehr denn je ungewiss. Wes Geistes Kind Erdogan-Freund Aliyev und die führenden Kräfte seines Regimes sind, zeigt ihr „Park der Trophäen“ mit genozidaler Verachtung für die Opfer des Angriffskrieges von 2020.

Nachtrag vom 15. September:

Inzwischen hat sich die Zahl der beim aktuellen Angriff getöteten armenischen Soldaten auf über 100 erhöht. Die Bundesregierung zeigte sich wie gewohnt „zutiefst besorgt“, sah sich jedoch nicht in der Lage, den Angreifer klar zu bennen oder gar Sanktionen gegen Aserbaidschan zu verhängen.

Martin Sonneborn kritisierte im Europäischen Parlament Kommissionspräsidentin von der Leyen scharf: